Winter in Störnstein
Rückblick auf den Winter 2022 / 2023
Auffällig waren die längeren Warmphasen diesen Winter. Gerade zum Jahreswechsel war der Frühling in Mitteleuropa angekommen. Mit einer Durchschnittstemperatur von 1,0 Grad war der Winter in Störnstein 1,5 Kelvin milder als das Mittel der letzten 20 Jahre.
Alle Stationen in der Oberpfalz hatten am 31. Dez die Höchste Lufttemperatur gemessen im letzten Winter. Spitzenreiter waren mehrere Stationen mit 16,5 Grad wie Amberg und Schwandorf. In Störnstein waren es immerhin 14,8 Grad Celsius. Sehr strenger Frost wurde hauptsächlich im Dezember gemessen. Das heißt, die Lufttemperatur lag unter -15 Grad. Davon gab es im Störnstein einen Tag am 18 Dezember mit -17,5 Grad. Stück weiter in Tirschenreuth waren es zur gleichen Zeit -19,0 Grad Celsius.
Insgesamt gab es an 55 Tagen Luftfrost, 9 weniger als der Sollwert von 64 Tagen. Ein stärkerer Rückgang dreier Meteorologischer Winterparameter ist noch markanter die einen Winter aus machen. Dauerfrost und Schnee, dass gehört zu einem Winter in unsere Region eigentlich, nur es wird Jahr für Jahr weniger. Schaut man sich die Statistik an, zieht sich der Winter immer höher.
Auf einer Geländehöhe von rund 350 m über Normalnull gab es letzten Winter Durchschnittlich an 17 Tagen eine geschlossene Schneedecke. Über 450 m über NN rund 25 Tage und über 650 m über NN etwa 50 Tage eine geschlossene Schneedecke. Dabei sinkt die Neuschneesumme erheblich in allen Höhenlagen. In unserer Region nimmt auch die Niederschlagssumme im Winter ab.
Der zweite Winterparameter ist Dauerfrost.
Damit gemeint ist z.B. die Anzahl der Eistage, wo die Lufttemperatur unter dem Gefrierpunkt bleit. Davon gab es in den letzten drei Monaten nur 20 Tage in Störnstein, dies ist ein Rückgang von 7 Tagen vom Sollwert. Spitzenreiter an Eistagen war Oberviechtach mit 26 Tagen und nur 11 Tage gab es in Schwandorf.
Der dritte Faktor eines Winters ist die Kältesumme.
Dieser Wert wird zusammenaddiert und besteht aus allen negativen Tagesmittelwerten der Lufttemperatur. Die Kältesumme dient zur Bewertung der thermischen Verhältnisse (Kälte) eines Winters und wird herangezogen um den Winter zu Kategorisieren. Je höher der Wert ausfällt, desto „schwerer“, sprich eisiger und langandauernder verlief der Winter. Es gibt insgesamt 5 Bereiche, wo die Kältesumme eingestuft wird.
„M“ Summe < 100 = sehr milder Winter
„N“ Summe 101 bis 200 = Normaler temperierter Winter
„K“ Summe 201 bis 300 = kalter Winter
„S“ Summe 301 bis 400 = strenger Winter
„W“ Summe > 400 = sehr strenger Winter
Kältesumme Dez – Feb Störnstein
2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022
71,7 206,7 102,4 89,7 42,0 153,0 55,07 125,1
M K N M M N M N
Die Spanne diesen Winter in der Region liegt zwischen 77 Kelvin in Schwandorf bis zu 136 Kelvin in Konnersreuth.
Wenn man alle Parameter zusammenpackt, war der letzte Winter „Normal, unauffällig“ in Störnstein. Es gab nur zwei kleine Ausreißer. Die länger anhaltende Warmphase die dafür sorgte, dass es zu wenig Schnee gab. Sonst war es ein guter Winter. Der klassische Wintersturm blieb auch dies Jahr aus. Da es mehr stabile Hochdruckwetterlagen gab, sind die Sturmtief´s verdrängten. Dies sorgte natürlich für mehr dunstiges graues Hochnebelwetter, da eben kaum wind vorhanden war. Der Luftdruck war besonders hoch für mehrere Tage hintereinander.